3. praktische Ausbildung im Elektronik-Bereich:

a) Realisation des Schaltplan auf dem Steckboard:

Nach der Erstellung  des  Schaltplanes  muß eine Funktionsüberprüfung der gesamten Schaltung durchgeführt werden, damit vor der Layoutentwicklung alle möglichen  Fehlerquellen erkannt  und  beseitigt  werden  können. Ganz wesentlich  sind   hier   solche  Schaltungsfehler,  die  sich  nur experimentell   zeigen und sich deshalb bei der theoretischen Konzeption des  Schaltplanes nicht erkennen lassen (z.B. zeitkritische Probleme). Hier findet der fliegende Aufbau auf einem dafür geeigneten Steck-Board Anwendung.

Steckplatine.jpg (5496 Byte)

b) Layout-Herstellung:

Layout.jpg (7659 Byte)

Nach einer intensiven und langwierigen Testphase der kompletten  Schaltung auf dem Steckbrett muß das Schaltungs-Layout  in Angriff  genommen werden. Bei  einfacheren Schaltungen kann die Leiterbahnführung und die damit verbunde-
dene Entflechtung manuell erfolgen, wobei aber sehr genau auf die wesentlichen
Grundprinzipien von möglichen Störeffekten  durch zu enge und  dünne  Leiter-
bahnen geachtet werden muß (elektromagnetischeVerträglichkeit). Hierbei wird
üblicherweise die Belichtungsvorlage im Maßstab 1:1 für das  Kupfer-Leiter-
bahn-Netz  mit einem PC-Standard-Zeichenprogramm  erstellt. Bei kompli-
zierten  Schaltungen
 kommt ein  professionelles  CAD-Layout- Programm
zum Einsatz, mit dem sich die Bauteil- und Leiterbahnanordnung  leichter durch-
führen lassen. Durch  einen in der Software  integrierten   Entflechtungs-Algorith-
mus (Autorouter) lassen sich auch  schwierigere  Leiterbahn-Entflechtungen   per PC ausführen.Das getestete Leiterbahnenlayout wird mit  einem Laser- Printer exakt auf den Maßstab1:1 skaliert und auf einen UV-transparenten Träger
gedruckt
.


c) Belichten, Entwickeln und Ätzen der Platine:

Als UV-transparenter Träger hat sich Pergament-Papier bewährt, wobei auch
der Toner des Laser Printers viel besser haftet als auf üblicher Kopierfolie. Zur
Übertragung einer UV-Kopie auf  die Platine wird ein spezielles  Belichtungs-
gerät verwendet, wobei  selbstverständlich UV-Lack   beschichtetes  Platinen-
material  zum  Einsatz  kommt. Der Belichtungsvorgang  dauert ca. 6   Minuten.
Bei diesen Arbeitsgängen müssen die HAG-Teilnehmer zuvor  sehr  genau   mit
dem gewissenhaften Umgang von Chemikalien und  den  geltenden   Schutz-
vorschriften vertraut  gemacht  werden. Das Tragen von Schutzmasken und
Belichten.jpg (3252 Byte)
Chemie.jpg (3983 Byte) Gummihandschuhen   ist  ebenso obligatorisch wie eine ganz genaue
Mengenauswägung   der    einzelnen  chemischen   Komponenten. Gewissenhaftigkeit und Eigenverantwortung sind   hier  besonders geforderte Voraussetzungen der  jeweils  für   die   Platinen-Herstellung verantwortlichen HAG-Team-Gruppe. Das Entwickeln erfolgt  in einer 7%-igen NaOH- Lösung,  wobei  der UV-Lack nur an den   unbelich- lichteten Flächen haften bleibt. Anschließend muß die Platine gut abge- gespült werden, bevor das Ätzen erfolgen kann.

d) Bohren, Bestücken und Löten der Platine:

Bohren.jpg (3395 Byte)
Bestuecken.jpg (2762 Byte) Loeten.jpg (3250 Byte)

Nach dem Ätzvorgang wird die Platine mit Spiritus von den   UV-Lackresten  befreit und  dann gebohrt. Dazu findet die Minibohrmaschine der  Grundausrüstung Anwendung. Dabei  ist  große Sorgfalt erforderlich, da  mit einem Feinbohrer mit 0,8mm Durchmesser gebohrt wird. Nach genauer Überprüfung aller erforderlichen Löcher wird  die Platine mit den entsprechenden Bauteilen  bestückt. Auch  bei  diesem   Arbeitsgang  wird
große Konzentration verlangt, da eine falsche Plazierung oder Bauteilanordnung zu folgenreichen Fehlern führt.
Das Auflöten der Bauteile muß mit großer Sorgfalt geschehen, weil ein falsches Löten  (Kaltlötstellen) zu Fehlkontakten und Unterbrechungen führen kann. Solche Fehler lassen sich später sehr schwer lokalisieren
und beheben. In den ersten Grundprojekten der HAG-Beginner wird deshalb sehr sorgsam das richtige Löten geübt. Nach diesem Lötarbeitsgang schließt sich der  unbedingt notwendige Endtest an und  erfordert große
Sorgfalt.

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