Seismik-Projekt der HAG


            hoch empfindlicher Seismograph                                             Blick in Seismik-Raum


Wegen der sich in immer wieder häufenden schrecklichen Nachrichten über die verheerenden Wirkungen von  Erdbeben und Tsunami-Auswirkungen, wurde bei dem HAG-Team das Interesse für dieses Thema bekundet. Nach eingehender Recherche im  Internet konnte ein sehr fruchtbarer Kontakt mit dem Freiburger Erdbeben-Institut und einem Team an einem Gymnasium in NRW hergestellt werden. Mit Unterstützung und wertvollen Ratschlägen konnte die Konstruktion eines hoch empfindlichen Seismographen und der Bau einer vollautomatischen Erdbeben-Mess-Registrierstation für weltweite Erdbeben in Angriff genommen werden. Nach 5-jähriger Entwicklungszeit läuft die Erdbeben-Mess-Station seit 2000 rund um die Uhr und registriert seitdem den dynamischen "Pulsschlag" der Erde.

Nach ständiger Weiterentwicklung und optimierter Elektronik wird heute die HAG-Erdbeben-Mess-Station als MINT-Ausbildungs-Attraktion für die Aus- und Weiterbildung von Schülern, Lehrern und Interessierte erfolgreich genutzt.

        Besuch einer chinesischen Klasse                                   MINT-Förderung für Grundschüler


Um eine vollautomatische 24 Stunden-Aufzeichnung zu ermöglichen wurde vom HAG-Team ein spezielles HAG-Analog-Digitalisierungs-Modul MeX-8.12   entwickelt. Dabei wird die analogen Daten (4 Messdaten pro Sekunde) nicht mehr von der Endlos-Papieraufzeichnung mit einem y-t-Schreiber von jeweils 7 Tagen simultan geschrieben, sondern digitalisiert, auf eine Festplatte gespeichert und simultan auf einen PC-Monitor visualisiert.

          HAG-MeX-8.12-Analog-Digitalisierungs-Modul                                        PC-Aufzeichnung im Hintergrund


Probleme mit störenden (schnellen) Erschütterungen (z.B. Schulgebäude, Verkehr) werden mit einem Filter-Verstärker-System vermieden, wobei elektronisch diese schnellen Schwingungen herausgefiltert werden und nur die langsamen Erdbeben-Schwingungen verstärkt werden. 

               Filter-Verstärker-System                                frühere Endlos-Papier-Aufzeichnung
 
Regelmäßig findet die HAG-Erdbeben-Mess-Station auch bei besonders verheerenden Erdbeben-Katastrophen große Presse-Resonanz, wobei die aktuellen HAG-Seismogramme von uns entsprechend dokumentiert und die Ursachen und Hintergründe allgemeinverständlich erläutert werden.
 
   Tsunami-Beben-Seismogramm von 2004
                                 Tsunami-Beben-Monitor-Plot (26.12.2004)


Wegen messtechnischer Probleme können allerdings nur Fernbeben (Epizentrum weiter als 600 km entfernt)  erfasst werden. Da Nahbeben
zwar starke Signale liefern, aber wie alle Beben vor Ort nur kurz dauern (ca.30 bis 240 s), müsste eine sehr komplizierte Mechanik konzipiert werden. Fernbebensignale aber erfahren durch ihren langen Laufweg eine zeitliche Dehnung (Dispersion), wodurch zwar am Messort nur ein relativ schwaches Signal nachgewiesen werden kann, dafür aber die Signal-Erregung sich bis zu Stunden hinziehen kann und somit mechanisch und elektronisch einfacher zu registrieren ist.

Der Seismograph besteht aus einem Pendelkörper (Beton-Masse 9,4 kg) mit einer Schwingungsdauer von ca. T = 20s, wobei ein entsprechendes Fadenpendel eine Länge von ca.100 m haben müsste. Es wurde dabei das Prinzip   eines schief  eingehängten  Tores angewandt, das  je   nach gewählter Schieflage entsprechend langsam schwingen kann. Das   Pendelsystem  muss  hier etwa um 1-2 Grad aus der vertikalen Lage gekippt werden, wobei präzise Feinjustierungs-Einstellungsmöglichkeiten bei der Konstruktion vorgesehen werden müssen.

Der Pendelkörper ist "schwimmend" in einem starren Alu-Profil-Rahmen gelagert, so dass die Reibungsverluste minimal sind. Die Signale werden  induktiv in  einem Spulen-Magnet-System durch Relativbewegungen zwischen Rahmen und Pendelsystem erzeugt.
      


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